Wie entstanden die ersten Fotos?

Heute ist Fotografieren einfach & für jede*n möglich. Aber das war nicht immer so.

Um dir zu erklären, wie die ersten Fotos entstanden, müssen wir erst ein bisschen ausholen.

Weißt du, was eine Sonnenfinsternis ist? Dabei schiebt sich der Mond vor die Sonne. Die Sonne wird dann vom Mond teilweise oder ganz bedeckt und ist nicht mehr zu sehen. Deshalb wird es auf der Erde ganz dunkel, obwohl es noch Tag und keine Nacht ist.

Genauso eine Sonnenfinsternis hat vor vielen, vielen Jahren ein sehr berühmter und schlauer Mann beobachtet. Der Mann hieß Aristoteles. Er war ein Philosoph.

Artistoteles saß während der Sonnenfinsternis unter einem Baum. Dabei machte er eine erstaunliche Entdeckung. Durch ein kleines Loch in einem Blatt fiel Licht. Dieses Licht erzeugte am Boden ein Bild der Sonne. „Wie kann das sein?“, fragte sich Artistoteles.

Die Erklärung: Wenn Licht durch ein kleines Loch in einen dunklen Raum fällt, wird das, was sich vor dem Loch befindet, an die Wand geworfen. Die Lichtstrahlen malen also quasi ein Bild davon. 

Camera obscura

Ein Naturforscher namens Ibn al Hatham hat mit diesem Wissen eine sogenannte Camera Obscura gebaut. Das heißt auf Deutsch dunkle Kammer. Die Camera Obscura ist einfach ein Holzkasten, der im Inneren ganz dunkel ist und vorne ein kleines Loch hat. Ibn al Hatham konnte mit der Camera Obscura das Bild eines Baumes auf die Rückwand des Kastens werfen – so ähnlich wie bei Aristoteles. Komisch war aber, dass der Baum im Bild auf dem Kopf stand und alles verkehrt herum war. Wie das Bild wohl gedreht werden könnte?

Viele Jahre später hatten die Menschen eine Antwort auf diese Frage. Sie bauten einen Spiegel in die Kamera ein. So wird das Bild gedreht und alles ist wieder richtig herum. Außerdem hatten sie noch eine weitere Idee: Sie bauten an die Stelle des kleinen Lochs geschliffenes Glas ein, also eine Linse. So war das Bild noch heller und besser zu sehen.

Viele Jahre lang konnten die Bilder an der Rückwand der Camera Obscura zwar angeschaut, aber noch nicht auf Dauer festgehalten werden. Zum Glück hat der Forscher Fox Talbot im Jahr 1826 mithilfe der Camera Obscura Zeichnungen von der wunderschönen italienischen Landschaft gemacht. Er benutzte Papier, das in Wasser und Salz getränkt war. Das Bild, das durch die Linse fiel, blieb auf dem Papier zu sehen.

Ungefähr zur selben Zeit machte der Franzose Nicéphore Niépce eine ähnliche Erfindung. Von ihm stammt auch die erste richtige Fotografie der Welt.

Kurze Zeit später schaffte es der französische Maler Daguerre die Erfindung von Niépce so zu verbessern, dass sie von jedem gebraucht werden konnte. Im Jahre 1839 verkaufte er seine Idee an die französische Regierung. Das war die Geburtsstunde der Fotografie!

Bildquellen

Titelbild: pixabay.de/juliopablo

Bild im Text: pixabay.com/AILes

 

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